2. August 2022
Bassisten, kein Witz
Ja, meine heimliche Liebe gilt den Bassisten, genauer gesagt den Jazz-Kontrabassisten und dies natürlich rein musikalisch. Das Instrument, das oft die Verbindung zwischen Rhythmus- und Melodieinstrument darstellt, aber auch solo heftig in seinen Bann ziehen kann. Gezupft, geklopft, gestrichen – viele Möglichkeiten ein großes Klangspektrum zu erzeugen. Und es ist immer wieder lohnenswert beim Zuhören speziell die Basslinien zu verfolgen.
Im Folgenden nun ein paar Bassisten die ich zu meinen persönlichen Favoriten zähle:
Niels-Henning Ørsted Pedersen (1946–2005), der mit schwindelerregender Virtuosität oft sehr temporeich, alle zehn Finger im Einsatz, seine Basssaiten bearbeitete.
Charles Mingus und Charlie Haden (1937–2014), die beide auch weitreichenden, kompositorischem Einfluss haben.
Thomas Morgan (*1981), der große Zauberer, der in immer wieder neuen Konstellationen (u.a. mit Craig Taborn, Bill Frisell oder Masabumi Kikuchi) überwältigende Bassakzente setzt.
Die Bassisten des französischen Jazz Jean-Francois Jenny-Clark (1944–1998), der Triogeschichte mit Joachim Kühn und Daniel Humair geschrieben hat, Henri Texier (*1945), der seine Karriere mit drei allein eingespielten Alben begann („Amir“, „Varech“ und „À cordes et à cris“), Bruno Chevillon (*1959), kongenialer Begleiter aller möglichen Projekte, u.a mit Louis Sclavis, Joëlle Léandre (*1951), mit der es unzählige Duoeinspielungen mit sehr unterschiedlichen Musikern gibt und Renaud Garcia-Fons (*1962), der ein fünfsaitiges Instrument spielt und damit meist mediterrane Einflüsse verarbeitet.
Zwei große Meister des Solospiels sind Barre Phillips (*1934), der 1968 wahrscheinlich das erste Jazz-Bass-Soloalbum und 1971 das erste Jazz-Bass-Duo-Album mit Dave Holland aufnahm und Claude Tchamitchian (*1960), der u.a. einen Kontrabass von JF Kenny-Clarke spielt. (>solo)
![](https://einohrdraufwerfen.de/media/pages/blog/bass/7fe4a81c91-1665737507/bass-1000x1000.jpg)
Diese und noch weitere hervorragende Kontrabassisten, tauchen immer wieder auf diesen Seiten auf und werden es sicher weiterhin auch noch tun.
Übrigens – eine der schönsten Basslinien, die man verfolgen kann, ist die von Gary Peacock (1935-2020) bei „God bless the Child“ mit dem Keith Jarrett Trio auf „Standards, Vol. 1“ (1983, ECM).