3. Mai 2024

Ellington

Obwohl ich keine große Kennerin der Musik von Duke Ellington bin, hat er doch ein paar Meilensteine in meiner Hörbiografie gesetzt. Da ist zum einen das Album mit John Coltrane (1963, Impulse!), bei dem ich immer das Gefühl habe, nach Hause zu kommen, wenn ich es höre.

Auch ein großartiges Album ist „Money Jungle“ (1962, United Artists) mit Max Roach und Charles Mingus, musikalisch herausragend und auch psychologisch bemerkenswert, da die Aufnahmesession mit den sehr unterschiedlichen Musikercharakteren scheinbar alles andere als harmonisch verlief und ich finde, dass man das auch hören kann.

Ein nicht ganz uninteressantes Spätwerk ist “The Afro-Eurasian Eclipse“ (1975, Fantasy), auf das ich durch sein ungewöhnliches Cover aufmerksam wurde.

Und da Duke Ellington der Nachwelt und dem Jazz sehr viele weitere starke und wichtige Kompositionen hinterlassen hat, begegnet man ihm ohnehin mit einer gewissen Regelmäßigkeit.

So ist ihm auch das jüngst erschienene Duo-Album „Ellington“ (2024, enja) der Pianistin Aki Takase und Daniel Erdmann am Saxofon gewidmet. Die beiden Musiker nähern sich diesem Repertoire unglaublich lässig, mit großer Eleganz, und wie schon das Cover vermuten lässt, mit viel Witz und manchmal sogar ziemlich frech. Trotzdem spürt man immer den großen Respekt vor dem Jazz-Ahnen, mit dem sich beide Musiker seit langem intensiv beschäftigen. Eine erfrischende Neuinterpretation von Ellington-Klassikern und einer besonders schönen Version der „Fleurette Africaine“ (African Flower).