basis
Was auch immer man von der Theorie halten möchte, dass der Musikgeschmack sich ab Anfang Dreißig nicht mehr wesentlich verändert – ich bin jedenfalls schon ein paar Jahre drüber und sehe noch kein Ende. Allerdings gibt es dennoch eine Auswahl an Musikalben, die meinen Musikgeschmack bis dahin nachhaltig geprägt haben und die ich nach wie vor sehr gut noch hören kann:
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Tom Waits
Swordfishtrombones1983
Seit meinem 16. Lebensjahr fasziniert mich diese Platte mit ihrer rohen Rumpeligkeit und ist in gewisser Weise der Grundstein meines Musikgeschmacks.
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Lou Reed
Berlin1973
Thematisch in den 70er Jahren, musikalisch mehr in den 20er Jahren verankert.
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Lou Reed ◆ John Cale
Songs For Drella1990
Eine Reminiszenz an Andy Warhol, der beide Musiker in seine „Factory“ geholt hat und sie dort mit ihrer Gruppe „Velvet Underground“ förderte.
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John Cale
Fragments Of A Rainy Season1992
Diese Live-Aufnahme befreit viele John Cale-Songs von ihrer manchmal zu künstlichen Art-Rock-Hülle und lässt sie zu Rohdiamanten werden.
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Einstürzende Neubauten
1/2 Mensch1985, Zickzack Records
Herrn Bargelds Sprachgewalt und die Experimetierlust der restlichen Band, hier noch sehr dem Punk verschrieben.
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Nick Cave
The Mercy SeatSchwer beeindruckt von Wim Wenders „Himmel über Berlin“ wurde ich Fan der Musik von Nick Cave.
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Caspar Brötzmann Massaker
Koksofen1993
Der definitiv lyrischste Krach den ich kenne.
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PJ Harvey
Rid of Me1993
Eine Musikerin der ich bedingungslos überall hin folge. Dies ist eines Ihrer ersten Werke.
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Laurie Anderson
Big Science1982, Warner Bros
Oh superman …
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DAAU
Tub Gurnard GoodnessEigentlich heisst die Band „Die Anarchistische Abendunterhaltung!“.
Es sind Belgier und spiel(t)en oft eine ziemlich wilde Mischung, meist instrumental mit Cello, Violine, Klarinette und Akkordeon.
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Michel Godard
Le Chant du Serpent1989, La Lichère
Eine Serpent ist ein sehr kurviges Blechblasinstrument mit betörendem Klang. In Kombination mit weiblichen Polyphonien umso mehr.
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Louis Sclavis ◆ Henri Texier ◆
Aldo Romano
Carnet de Routes1995, Label Bleu
Die ziemlich hohe Messlatte dreier französischer Jazz-Urgetiere.
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Henri Texier „Azur“ Quartet
An Indian’s Week1993, Label Bleu
Nach Wochentagen aufgeteilte Jazz-Suite.
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Don Cherry ◆ Ed Blackwell
Mu Part 1 + 21982, ECM
Freejazz verbindet sich mit traditioneller Musik aus aller Welt.
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Duke Ellington ◆ John Coltrane
1963, Impulse!
Das geht immer … und immer wieder.
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John Coltrane
Olé1961, Atlantic
Eine der effektivsten Jazz-Einstiegsdrogen – olé!
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Keith Jarrett
The Köln Concert1975, ECM
Essenziell.
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Fred Frith
Step across the Border1990, RecRec Music
Album (und Film) über die Freude nationenübergreifend zu musizieren.
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Heiner Goebbels
Ou bien le débarquement désastreux1995, ECM
Texte von Heiner Müller, Joseph Conrad und Francis Ponge. Kora, Posaune, Yves Robert, Djembe, André Wilms, usw. Vieles von dem, was glücklich macht …
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Giovanna Marini
Cantata per Pier Paolo PasoliniEine Begegung mit Pier Paolo Pasolini öffnete Giovanni Marini die Augen für traditionelles italienisches Liedgut, das sie bis heute erforscht und interpretiert.
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Jan Garbarek ◆
The Hilliard Ensemble
Officium1994, ECM
Eine meiner ersten ECM-Platten und das Öffnen einer ganz neuen Tür: Mittelalterliche Gesänge mit Saxophonbegleitung als fünfte Stimme.
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Nick Drake
Pink Moon1972, Island
Beste Begleitung in dunklen und auch hellen Stunden …
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The Who
Tommy1969
I’m freeeeeeee …
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Queen
A Night at the Opera1975
Dieses Album altert nicht.
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Peter Gabriel
1+31977, 1980
Alleine schon für „Here Comes the Flood“ …
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Pink Floyd
Ummagumma1969
„Careful with That Axe, Eugene“ – ein schöner Songtitel und auch sonst viel zu verarbeiten auf diesem Doppelalbum
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Bob Dylan
Oh Mercy1989
Sein bestes Album (meine Meinung).
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Eric Clapton
Unplugged1992
Unplugged, das Ereignis der Neunziger.
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Konstantin Wecker
Im Namen des Wahnsinns1983
Einer der besseren deutschen Liedermacher …