22. Oktober 2021

Der mit den Worten tanzt

Heute vor hundert Jahren wurde Georges Brassens (1921-1981), der große Freigeist des französischen Chansons geboren. Vieles gäbe es von ihm zu erzählen: von seiner Großherzigkeit, von seiner scharfsinnigen Beobachtungsgabe, seiner spitzbübischen Freude an der Provokation, seinen wunderschönen zeitlosen Melodien, die immer sehr kunstvoll auf die Texte abgestimmt sind. Gerade diese von Brassens fein ausgearbeiteten (Lied-)Texte, die nach wie vor von bestechender Aktualität sind, bilden das einzigartige Zentrum seines Werks. Sie sind vor Kurzem in sehr passabler deutscher Übersetzung im Mandelbaum Verlag erschienen und laden ein dieses vielfarbige Universum auch ohne Französischkenntnisse zu entdecken. Leider ist das Buch nicht ganz günstig, aber durchaus lohnenswert, denn der Übersetzer bleibt ganz nahe am Original.

Und dann hört man sich natürlich noch durch seine 14 Studioalben (1952-1976), welche jeweils den Titel des ersten Chansons tragen und von derart gleichbleibender Qualität sind, dass man beim bestem Willen keines besonders hervorheben könnte. Eine schöne Ergänzung hierzu ist das 1980 aufgenommene Album „Georges Brassens chante les chansons de sa jeunesse“, mit einer sehr charmanten Auswahl und Darbietung von Liedern, die ihn seit seiner Jugend ganz besonders beeinflusst haben.