18. April 2021

Valentin & Théo Ceccaldi – Constantine

2020, Full Rhizome

Constantine ist eine Stadt im Norden von Algerien. Dort ist der Vater – Serge – der französischen Jazzmusiker Théo (Violine) und Valentin (Cello) Ceccaldi 1960 geboren und musste von dort zweijährig mit seiner Familie nach Frankreich auswandern. Dieses Album ist eine musikalische Reise durch die Zeit zu den Wurzeln der Familie Ceccaldi, hauptsächlich mit Kompositionen des Vaters, der Theatermusiker ist und nebenbei eine assoziative Musikschule gegründet und geleitet hat. Eingeladen wurden hierzu zahlreiche Weggefährten die diese bunte, musikalisch Revue in zahlreiche Klangfarben und Stile tauchen: das Grand Orchestre du Tricot, entstanden auf Initiative der Gebrüder Ceccaldi und weiteren ehemaligen Schülern der Musikschule des Vaters, die wunderbare Sängerin Leila Martial, Emile Parisien mit einem flotten Klarinettenritt, Michel Portal am Bandoneon und einige mehr. Man spürt die vibrierende Hitze der algerischen Sonne und das laute Gewusel nordafrikanischer Metropolen. Eine wagemutige, engagierte Platte, die im letzten Jahr erschienen ist.


P.S. Wer sich für die Umstände interessiert warum ab Anfang der 1960er Jahre zahlreiche Algerier nach Frankreich auswanderten, dem empfehle ich den hervorragenden und aufschlussreichen Roman „Die Kunst zu verlieren“ von Alice Zeniter (2019, Berlin Verlag).