21. Mai 2022

Indien

Das Aufeinandertreffen von Musikern aus verschiedenen Kulturkreisen ist oft ein sehr spannendes Ereignis, vor allem wenn aus der Konfrontation verschiedener Musiktraditionen etwas ganz Neues entsteht. Zwei der Musiker aus den „Familienbande“ haben mit jeweils einem indischen Musiker ein Duo-Album aufgenommen bei denen dieser kulturelle Austausch extrem gut funktioniert:

― Ravi Prasad & Pedro Soler (1999, Al Sur) ::: Flamencogitarre trifft auf Flöte, Percussion und Gesang. Diese archaische Reduktion kreiert poetisch Magie die von gemeinsamen Wurzeln (im 16. Jh. gab es enge Handelsbeziehungen zwischen Andalusien und Westindien) und gegenseitiger Neugier erzählt.

Latif Kahn & Don Cherry „Music/Sangam” (1982, Heavenly Sweetness) ::: Sangam heißt auf Transkrit „Treffpunkt“ und genau dies umschreibt am besten was der Sitarspieler und der Multiinstrumentalist Cherry an Trompete, Keyboard, Flöte, Stimme und Ngoni (ein- bis siebensaitige Binnenspießlaute der Mandinka aus Westafrika) hier in einem Pariser Studio produziert haben:

Ein aufgeschlossenes Weiterentwickeln afrikanischer und indischer Traditionen mit zeitgenössischem Jazz das ein wunderbares Ergebnis hervorbringt.

Übrigens: Der Geigenvirtuose Yehudi Menuhin und der Tablavirtuose Ravi Shankar, die eine langjährige Freundschaft verband, haben drei gemeinsame Alben aufgenommen. „West meets East“ (1966, 1967 und 1976) heißt das Projekt, ist eher indisch geprägt, aber ebenfalls sehr entdeckenswert.