16. November 2021

Waldron & Lacy im Duo

Bei meinen Streifzügen durch die Musikwelt bin ich kürzlich auf das Duo von Steve Lacy (1934–2004) und Mal Waldron (1925–2002) gestoßen. Die beiden amerikanischen Musiker spielten viel mit Jazzgrößen wie Gil Evans oder Charles Mingus, bevor sie beide Mitte der 1960er Jahre nach Europa übersiedelten und dort in verschiedenen Musikgenres Impulse setzen.

Der Saxophonist Steve Lacy, ein wichtiger Akteur des Avantgardejazz war u. a. in Italien Teil des Ensembles Musica Elettronica Viva, das sich mit der Erforschung elektronischer Möglichkeiten im Bereich der Neuer Musik beschäftigte. Der Pianist Mal Waldron spielte u.a. mit der Gruppe Embryo die in zahlreichen Reisen durch die ganze Welt, ihre anfänglich eher rockigen Klänge mit Einflüssen aus anderen Musikkulturen anreicherte.

Beide Musiker fanden immer wieder zum gemeinsamen Spielen zusammen und bildeten eine enge musikalische Einheit, die ich besonders und schön finde. Ihre gemeinsame Leidenschaft für Thelonious Monk bildete oft eine Grundlage, aber Kompositionen beider Musiker sind zu hören zum Beispiel auf: „Live in Berlin“ (2007, Jazzwerkstatt) oder „Live at Dreher Paris 1981“ (2003, hatOLOGY). Ich denke da gibt es – in beide Richtungen – noch einiges zu entdecken.