7. März 2024
Musik und Sprache
Die Kombination von Musik und Sprache/Poesie fasziniert mich sehr. Vor allem wenn durch das Verschmelzen von menschlicher Stimme und Instrumenten homogene, rhythmische Klanglandschaften entstehen.
Das Heiner Goebbels-Projekt „Ou bien le débarquement désastreux“ mit dem Schauspieler André Wilms und europäischen und afrikanischen Musikern ist ein herausragendes Beispiel dafür.
Ebenso beeindruckend ist die vibrierende Hommage an den Negritude-Autor Léon-Gontran Damas aus dem Jahr 2022 (NEUES 2022). Nun ist auf dem selben Label ein weiterer starker Meilenstein erschienen:
„Monsieur Rimbaud je vous le dis droit dans l’âme ce monde est mort y compris la France“ – Texte von französischen und afrikanischen Autoren (Charles Baudelaire, Mia Couto, Sony Labou Tansi, Henri Michaux, Dieudonné Niangouna und Dambudzo Marechera), rezitiert vom Theatermacher Jean-Paul Delore und kongenial ergänzt von Louis Sclavis an der Klarinette und Harmonika und Sébastien Boisseau am Kontrabass.
Alle drei Produktionen sind dem afrikanischen Kontinent verbunden und in französischer Sprache, deren Klang sicherlich auch prädestiniert ist, sich perfekt in ein instrumentales Netz einzuweben. Aber auch ohne Textverständnis entfalten alle drei Werke eine unglaubliche Wirkung und können immer und immer wieder gehört werden.
1– Heiner Goebbels
Ou bien le débarquement désastreux
1995, ECM
2 – Pigments & The Clarinet Choir
Leon-Gontran Damas’s Jazz Poetry
2022, Yolk
3 – Langues et Lueurs: Jean-Paul Delore, Louis Sclavis, Sébastien Boisseau
Monsieur Rimbaud je vous le dis droit dans l’âme ce monde est mort y compris la France
2024, Yolk